Fachgespräch mit Forschenden zu nachhaltiger Mobilität

Was wissen wir über die Herausforderungen für eine Wende hin zu nachhaltiger Mobilität, was wissen wir nicht – und welche hartnäckigen Blockaden gibt es auf dem Weg dorthin? Unter anderem darüber sprachen Mobilitätsexperten verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen mit der Arbeitsgruppe Mobilität, bei einem Fachgespräch im Juni 2018 in Berlin. Die Ergebnisse fließen in die weitere Bearbeitung des Mobilitätsthemas durch die Wissenschaftsplattform ein.

Wie nachhaltige Mobilität aussehen und technisch erreicht werden kann, dazu liegt nach Auffassung der Forschenden bereits ausreichend Wissen vor. Auch die Akzeptanz in der Bevölkerung sei belegt – notwendige Anpassungen, wie etwa ein Tempolimit auf Autobahnen, würden von der Mehrheit der Bürger mitgetragen.

Weiteren Forschungsbedarf gebe es indes aber auch noch, etwa in den folgenden Themengebieten:

  • Diskurs zum Strukturwandel der Autoindustrie: Wie lässt er sich weiter ausbauen hin zu mehr Informiertheit über die Herausforderungen und Wechselwirkungen von Umwelt-, Wirtschafts-, und Sozialpolitik?
  • Wandel durch neue Wertschöpfungsketten: Nachhaltige Mobilität wird durch andere Ressourcen und andere Verarbeitungstechniken neue globale Wertschöpfungsketten hervorbringen. Welche geopolitischen oder sicherheitspolitischen Konsequenzen wird dies voraussichtlich haben?
  • Verteilungsfragen: Kann Mobilität beispielsweise durch Digitalisierung preiswerter organisiert und somit zu mehr Gerechtigkeit beitragen?

Als praktische Vorschläge für das Vorantreiben einer nachhaltigen Mobilitätswende wurden etwa genannt:

  • Mehr Experimentierräume schaffen, auch großflächige, die als Vorbilder genutzt und dann breit ausgerollt werden können.
  • Diskussion im politischen und öffentlichen Raum fördern, die den Wandel von Mobilität über mehrere Legislaturen hinweg betrachtet und entwirft. Denn legislaturgebundene Debatten verlieren oftmals langfristige, ambitionierte Ziele aus den Augen und verschleppen Entscheidungen – so dass künftig noch intensivere Eingriffe notwendig sein würden.

Und generell, so die Auffassung der Wissenschaftler, würde die Anpassungsfähigkeit relevanter Akteure wie etwa Mobilitätsanbieter, Mobiliätsnutzer, Verkehrsträger oder Energieversorger oftmals unterschätzt.

Teilgenommen haben:

Miriam Dross (Sachverständigenrat für Umweltfragen)

Carl-Friedrich Elmer (Sachverständigenrat für Umweltfragen)

Christian Hochfeld (Agora Verkehrswende)

Michael Krail (Fraunhofer ISI)

Oliver Lah (Wuppertal-Institut)

Wiebke Zimmer (Öko-Institut)

Weitere Dialoge der Arbeitsgruppe

  1. Was wissen wir über die Herausforderungen für eine Wende hin zu nachhaltiger Mobilität, was wissen wir nicht – und welche hartnäckigen Blockaden gibt es auf dem Weg dorthin? Unter anderem darüber sprachen Mobilitätsexperten verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen mit der Arbeitsgruppe “Mobilität”, bei einem Fachgespräch im Juni 2018 in Berlin.

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  2. Wie blicken Mobilitätsunternehmen auf eine nachhaltige Wende ihn ihrem Sektor? Welche Ziele visieren sie an,  welche Herausforderungen sehen es,  welche Chancen und welche Risiken? Darüber tauschten sich Praktiker aus Unternehmen aus mit der Arbeitsgruppe „Mobilität“, bei einem Fachgespräch im November 2018 in Berlin.

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  3. Politische Herausforderungen, Chancen und Risiken für eine nachhaltige Mobilitätswende: Darüber hat die Arbeitsgruppe „Mobilität“ gemeinsam mit Bundestagsabgeordneten diskutiert, bei einem Parlamentarischen Frühstück im Februar 2019 in Berlin.

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